Hauseley - Weilburger Rundgang

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Station 4: Hauseley
      
 
Hauseley - Felsen und die Sage von der Wölwa

Sie stehen jetzt vor dem gegenüberliegenden Hausely - Fel­sen. Die Wortbedeutung sagt uns etwas: Haus-ley bedeutet Haus von wohnen und ley = Felsen ein sicherer Ort für Men­schen in alten Zeiten.



Um den Hauseley-Felsen rankt eine Sage. Astrid Connerth-Wiesenmayer hat Weilburger Sagen und Geschichten nacher­zählt und 1984 in einem Buch herausgegeben.
  
Die aus ihrer Sammlung ausgewählte Sage handelt von der heilkundigen Frau Wölwa und ihrem Sohn Hermann. (Hier dokumentierte Kurzfassung)

Astrid Connerth - Wiesenmayer berichtet:

Vor 2000 Jahren, als unsere Vorfahren nicht in Städten, son­dern in Gehöften und Wäldern wohnten, lebte am Bergeshang – in der Nähe des Hauseley-Felsens – eine heilkundige Frau mit Namen Wölwa. Sie soll vielen Kranken geholfen haben.
Wie die Sage erzählt, soll diese heilkundige Frau schon in jun­gen Jahren mit ihrem zweijährigen Sohn Hermann zu den Lahnhöhlen gekommen sein. Ihr Mann soll in einem Zwei­kampf gefallen sein.

Die Jahre vergingen und aus Wölwas Sohn war ein tüchtiger Jäger und Fischer geworden, der seine Mutter über alles liebte.
Nach einem Walpurgisfest suchte Hermann Ruhe am Fluss. Nachdem er eine Weile am Wasser gesessen hatte, hatte er den Eindruck, dass er von Elfen umtanzt würde.

Weiter hörte er einen wunderschönen Gesang, der ihn in sei­nen Bann zog.
Er ging dem Klang des Gesangs nach und fand ein schönes Mädchen – die Lahnnixe Luh.

Bevor er das Mädchen nach ihrem Namen fragen konnte, gab sie sich zu erkennen.
 „Ich bin die Lahnnixe Luh“, sagte das Mädchen.
Herrmann konnte sich dem Zauber nicht entziehen und wusste, dass er sich in sie verliebt hatte.

Als sich die Lahnnixe Luh verabschieden wollte, bat Herrmann, sie begleiten zu dürfen.                                              
Ich würde dich gerne mitnehmen“, sagte Luh. „Ich habe dich schon lange beobachtet und du gefällst mir. Du könntest als mein Mann im Lahnschloss wohnen.  Du musst aber wissen, dass wir nur alle hundert Jahre einmal den Fluss für eine be­stimmte Zeit verlassen dürfen. Deine Mutter, die du sehr liebst, wird dann sicherlich nicht mehr leben.

Herrmann war von der Schönheit der Nixe und ihren Worten so geblendet, dass er nur noch den Wunsch hatte, mit ihr im Lahnschloss zu leben. Die Nixe wiederholte nochmals die Nachteile für Herrmann.  Schließlich umarmten sie sich und verschwanden in den Wellen der Lahn.

Als Herrmann die Augen aufschlug, befand er sich tief unten im gläsernen Lahnschloss. Silber und Gold wechselten sich ab und durch die gläsernen Wände funkelte ein grünes Licht. Der Tisch war reichlich mit Speisen gedeckt.

Wölwa suchte ihren Sohn. Als sie ihn nicht finden konnte, klagte sie laut.
Lange Zeit bis zu ihrem Tode ging sie klagend den  Weg ent­lang, der aus dem Lahntal hinauf zu ihrer Höhle führte.
Wenn man in früheren Jahren im Sturm den Weg entlang ging, konnte man das Klagen und Stöhnen hören. Deshalb bekam der Weg den Namen Seufzerallee.

Hermann und die Lahnnixe lebten inzwischen glücklich im Wasserschloss tief unten in der Lahn.
Hermann lernte die Geheimnisse des Wassers und die Spra­che der Gestirne. Aber tief im seinem Inneren verblieb ihm doch die Sehnsucht nach der Erde und seiner Mutter, den Wäldern im Taunus und Westerwald.
  
Wenn dieses Liebespaar alle 100 Jahre aus dem Lahnschloss auftaucht und die Ufer der Lahn besucht, schenkt es allen Lie­benden, die sie sehen, eine glückliche Zukunft.“
(Quelle: Weilburger Sagen und Geschichten, nacherzählt und he­rausgegeben von Astrid Connerth-Wiesenmayer, Weilburg 1984, S. 5 ff.)
Zum Denkmal „Stadtpfeifer“ werden wir im Renaissance­hof des Schlosses berichten.

Gehen Sie nun weiter am  Weltladen „Regenbo­gen“ vorbei bis zum Parkdeck. Wenn Sie hinunter zur Lahn schauen, sehen Sie rechts zwei große Gebäude, die heute als Feuerwehrstützpunkt, Wohnungen und Vereinsheime genutzt werden.  ZUM MENUE

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