Die Kusslinde - Weilburger Rundgang

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Station 14: Kusslinde
    
  
Untere Orangerie und die Erzählung von der Kusslinde

Vorbild für die Gestaltung des Gebäudes war die Fassade des Grand Trianon in Versailles.

Hier ist ein Blumengarten angelegt, der im Jahreswechsel aufgrund der Vielfalt und der gärtnerischen Meisterleis­tung in Komposition und Kreativität bewundert wird.
In der Mitte plätschert ein Brunnen, der von lebensgroßen ver­goldeten Bleifiguren flankiert wird, die einen Satyr mit Fuß­klapper und Schallbecken sowie einen Lurenbläser darstellen.
Prominente Gärtner im Schlossgarten waren die Gebrüder Sckell (Johann Wilhelm Sckell 1749–1756 und Johann Friedrich Sckell 1756–1761).

Eine Sonnenuhr zeigt das Wappen des Grafen Johann - Ernst.

Zur Lahn hin schließt sich an den Schlossgarten das „Ge­bück“ an. Dieses wurde um 1800 durch Fürst Friedrich Wilhelm zu einem kaskadenähnlichen Baumpark um­ges­taltet. Ursprüng­lich handelte es sich um eine Hecke aus Hainbuchen, die ein Annäherungshindernis an das Schloss bilden sollten.

Bevor Sie die Untere Orangerie verlassen, bemerken Sie einen Lindenbaum, der Anlass für eine weitere Weilburger Sage ist.

Die Sage von der Kusslinde

Der Graf Johann Ernst, dem Weilburg im Wesentlichen sein heutiges Aussehen verdankt, wurde schon mit elf Jahren Waise. Seinem ein Jahr jüngeren Bruder Friedrich Ludwig und ihm wurden verschiedene Ehrenvormunde gewählt, und schließlich beaufsichtigte die beiden Brüder Graf Johann von Ottweiler, der ein strenges Regiment führte.

Während sich der jüngere Bruder den Anordnungen des Vor­munds beugte, liebte Graf Johann Ernst ein freieres Leben. Nach Jahren des Studiums hatte er in Paris und Versailles das Leben am Hofe des Sonnenkönigs kennen gelernt, war ihm persönlich vorgestellt worden, und ob­wohl er noch sehr jung war, wollte er die Ge­schicke seines Landes selbst bestimmen.

Als sich sein Vormund nun auch noch in die Wahl seiner Braut einmischte, war dies Johann Ernst zu viel.

Er kümmerte sich nicht um die Vorschriften seines Vor­munds, sondern liebte seine junge Gräfin Maria Polyxena von Herzen und allen Widerständen zum Trotz. Als er neunzehn Jahre alt war, heiratete er sie und übernahm die Regierung von Nassau-Weilburg.

Während der Zeit, als es noch nicht sicher war, ob er die Heirat mit der jungen Gräfin durchsetzen werde, spazierte er des öf­teren, als seine heimliche Braut im Lahnschloss zu Besuch war, mit ihr durch den Park, und im Schutz der alten Stadtbe­festigungsmauer und des Rundturms küsste er sie das erste Mal.
Als der Graf in späteren Jahren daran ging, Weilburg als baro­cke Residenz aufzubauen, erinnerte er sich wehmütig der glücklichen Zeit seiner Verlobung und des ersten ver­botenen Kusses an der Stadt­mauer.

Nachdem der obere Schlossgarten und schließlich die Un­tere Orangerie nach dem Muster von Versailles errichtet waren, ließ er an der Stelle, wo er so glückliche Stunden in seiner Ju­gend verbracht hatte, eine Linde pflanzen, die den Namen Kusslinde erhielt.

Das Außerordentliche an dieser Kusslinde aber war und ist, dass dort auch verbotene Küsse ausgetauscht  werden dürfen, was Schüler und Studenten in vergangenen Jah­ren reichlich ausgenutzt haben sollen.

Bis zum heutigen Tag glauben die Weilburger, dass ein Kuss unter dieser Linde dem  Paar Glück bringe.
Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg fiel die alte Kusslinde einem Unwetter zum Opfer. Aber an ihrer Stelle wurde eine neue ge­pflanzt, die nun grünt und blüht und unter der es sich gewiss genau so gut küssen lässt wie unter der al­ten.“

Nun führt Sie der Rundweg, vorbei am alten Wehrturm aus dem 14. Jahrhundert, eine Treppe hinab zur fünf Meter tie­feren Parterre -Terrasse.
Zwischen Parterre -Terrasse und Turm befindet sich der Blu­mengarten.
Von der Parterre-Terrasse nach Osten ist das „Gebück“ zu er­reichen, das zu Mußestunden einlädt.

Zunächst geht es jedoch über die Treppe hinab zum Kö­nig-Kon­rad-Platz, um den Schiffs­tunnel zu besuchen. Sie verlas­sen nun die Schlossanlage und wenden sich der Lahn zu.

Gehen Sie nun über die Fußgängerbrücke vom König-Konrad-Platz zum Parkhaus. Über die Fußgängerbrücke gelangen Sie zum Parkhaus. Sie steigen die Treppen hin­unter oder benutzen den Fahr­stuhl bis zum 1. Parkdeck.
Aus dem Parkhaus hinaus überqueren Sie die Straße, hal­ten sich zunächst rechts, um vor dem Autotunnel nach links abzubiegen.   ZUM MENUE



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